Der Einstieg in das Berufsleben ist nicht immer einfach. Als Unterstützung für den weiblichen Branchennachwuchs bieten die BücherFrauen ein Mentoringprogramm an. Ein Jahr lang werden die Neueinsteigerinnen von erfahrenen Frauen aus der Branche betreut – eine Zusammenarbeit, von der beide Partnerinnen profitieren.
„Im Mentoringprogramm passiert das im Kleinen (dafür aber auch besonders intensiv), was die BücherFrauen im gesamten Netzwerk tun: sich gegenseitig auszutauschen, sich weiterzubilden und gegenseitig zu fördern“, erklärt Britta Jürgs, zuständig für das überregionale Mentoringprogramm, aktive BücherFrau und Verlegerin im Aviva Verlag.
„Wir halten Netzwerke für ungeheuer wichtig in der beruflichen Weiterentwicklung und gegenseitigen Unterstützung.“
Auf meine Frage über den „typischen Mentee“ antwortet Frau Jürgs, dass es so etwas nicht gibt.
„Typisch für das Mentoringprogramm ist die Vielfalt der Anfragen, die auch den vielfältigen Tätigkeiten der Mitgliedsfrauen entsprechen. Es kann sich sowohl um Angestellte wie auch um Freiberuflerinnen handeln, um Berufsanfängerinnen oder Frauen aus der Branche, die sich gerade umorientieren.“
Für die Mentees startet das Mentoringjahr mit einem Fragebogen zu ihren Wünschen und Vorstellungen über das Projekt. Aufgrund der Antworten sucht dann das Organisationsteam eine passende Mentorin aus.
„Wir achten allerdings darauf, dass diese beziehungsweise deren Unternehmen keine direkten Konkurrentinnen sind, weil das zu Loyalitätsproblemen führen könnte und einem erfolgreichen Verlauf des Mentoring hinderlich wäre“, fügt Frau Jürgs hinzu.
„Allerdings ist der Blick über den Tellerrand der eigenen Tätigkeit und des eigenen Unternehmens uns ganz wichtig, um den eigenen Horizont zu erweitern. Dabei können alle letztendlich viel mehr voneinander profitieren als bei einer nur die Konkurrenz der anderen fürchtenden Einstellung.“
„Etwa alle vier bis sechs Wochen finden dann die Treffen zwischen den beiden statt, begleitend und bei Bedarf beratend steht das BücherFrauen-Organisationsteam den Paaren zur Seite. Es werden von diesem auch Termine für Stammtische angeboten, bei denen sich bei Bedarf die beiden Gruppen der Mentees beziehungsweise Mentorinnen zusätzlich auch gelegentlich innerhalb der eigenen Gruppe treffen und austauschen können“, erzählt Frau Jürgs weiter.
„In der Halbzeit gibt es wieder ein gemeinsames Treffen, meist mit Workshops und Referentinnen et cetera. Und zum Schluss eine resümierende – meist auch festliche – Abschlussveranstaltung.“
Die BücherFrauen ist ein Netzwerk für Frauen in der Buchbranche, gegründet 1990. Seit 1999 wird das Mentoringprogramm in den sechs Städtegruppen Berlin, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, München und Stuttgart angeboten.
Interview: Aurora Caesar