Heute geht‘s um Werbeaktionen rund ums Buch. Lustiges, Aufregendes, Einfallsreiches und Außergewöhnliches ist uns bei den Recherchen über den Weg gelaufen… Hier unsere Top 5:
-Die Reihenfolge entspricht keiner Wertung-
1. „Book in the Wood“ von Blanvalet
Im September 2010 hatte der Blanvalet Verlag zusammen mit dem Outdoor Spezialisten directalpine eine besondere Marketingidee. Um das Buch „Nachtschrei“ von Jeffery Deaver zu bewerben wurden Exemplare des Buches witterungsbeständig verpackt und in Wald und Wiesen in ganz Deutschland versteckt. Mit Hilfe eines GPS-fähigen Handys oder eines GPS-Gerätes konnte man sich auf die Suche machen. Gewinn: Das gefundene Exemplar durften die Finder behalten und kamen so schon Wochen vor dem eigentlichen Erscheinungstermin in den Genuss des Thrillers. Außerdem wurden unter allen Findern 20 Outdoor-Jacken im Wert von jeweils 200 Euro verlost. Es wurden alle Bücher gefunden, die Verlosung fand im Dezember statt. Eine außergewöhnliche Aktion für alle, die ihre Freizeit gern draußen verbringen UND gern lesen – gefällt uns!
2. „Currywurst for free beim großen WURSTICAL“
Currywurst = Berlin = Kauperts, das dachte sich der Kauperts Verlag, der jedes Jahr – und das schon seit 1946 – „Kauperts Straßenführer durch Berlin“ herausgibt. In einer Zeit, in der gedruckte Straßenführer nicht mehr zur Standardausrüstung eines jeden Autofahrers gehören, muss ein Verlag neue Wege gehen. Mit einer tollen Social Media Strategie hat Kauperts 5.000 neue Facebook Fans gewonnen. Die Idee: Bei 5.000 Fans auf Facebook gibt es für jeden eine Currywurst for free beim großen Wurstical am 28. Mai 2011. Seit Beginn der Kampagne am 16. März 2010 sind folgende Erfolge zu verzeichnen: 3.013.551 Beitragsaufrufe, 23.428 Feedbacks zu Beiträgen, 6.619 Fans. Außerdem verkauft der Verlag rund 20% mehr Bücher als vor der Kampagne – dazu von uns herzlichen Glückwunsch!
3. „Rätselhafte Postsendung“ von Bastei Lübbe
Viele Blogger und Website-Betreiber bekamen Anfang August 2010 rätselhafte Post: Kein Absender auf dem Umschlag, stattdessen ein Totenschädel und ein Computer. In dem Umschlag war „Das Buch ohne Staben“ und ein Brief. Anhand der Covergestaltung und des Titels war schnell klar, dass es sich um den Nachfolger des Buches „Buch ohne Namen“ handelt. Doch das Buch war leer, kein Text, nur weiße Seiten. Das Anschreiben verriet den Versender: Bastei Lübbe. In dem auf alt gemachten Brief wurde der Empfänger gewarnt. Das Buch sei mit unsichtbarer Tinte bedruckt – wer es entschlüsselt und liest, stirbt! Dennoch konnte man sich per Mail als Abenteurer bewerben und sich so an der Lektüre versuchen. Außerdem enthielt der Brief Tipps für den unwahrscheinlichen Fall, dass man nach dem Lesen noch lebt:
- „Empfehle das Buch niemandem! Rede in Gegenwart anderer nur schlecht über den Titel“
- „Schreib ja nichts in Artikeln, Foren, Blogs oder auf Websites, was potentielle Leser neugierig machen könnte“
- „Bewerte das Buch nicht positiv bei irgendwelchen Onlinebuchhandlungen“
- „Zensur ist das Stichwort! Wo es nur geht.“
Unterschrieben war der Brief mit „Bourbonkids Erzfeinde“. Eine gelungene Aktion: zahlreiche Blogs und Websites schrieben über die rätselhafte Postsendung.
4. „Ein praktischer Werbeträger“ von Langenscheidt
Im März 2007 konnte sich so mancher Fluggast nur wundern. Auf verschiedenen deutschen Flughäfen wurden 200 000 „Air Sickness Bags“ (auch Kotztüten genannt) mit der Aufschrift „Wenn Sie sich über Ihren Chef schon immer mal auskotzen wollten … bitte sehr!“ verteilt. Der Langenscheidt Verlag wollte mit diesem sehr „praktischen“ Werbeträger auf sein neu erschienenes ironisches Wörterbuch „Chef-Deutsch / Deutsch-Chef“ aufmerksam machen. Aber nicht alle fanden das lustig. Aus Angst vermeintlich humorlose Business-Gäste zu verschrecken, entschied sich eine (nicht namentlich erwähnte) bekannte deutsche Fluglinie gegen die Aktion. Wir können darüber lachen!
5. „Fliegen als lebende Werbeträger“ von Eichborn
Wenn Fliegen hinter Fliegen fliegen … eine besonders Aufsehen erregende Aktion startete der Eichborn Verlag auf der Frankfurter Buchmesse 2009. 200 mit kleinen Bannern versehene Fliegen wurden in der Messehalle auf die Reise geschickt und faszinierten und amüsierten zahlreiche Besucher. Das Ganze wurde außerdem gefilmt und auf Youtube gepostet, wo der Film allein im ersten Monat über 800.000 Mal angeklickt wurde. Die Idee dazu stammte von der PR-Agentur „Jung von Matt“. Und da das Wachströpfchen, mit dem die Banner an den Verlagsmaskottchen befestigt wurden, sich nach wenigen Stunden löste, kamen auch diese nicht zu Schaden. Lustige Idee!