Die Debatte um den deutschen eBook-Markt hat seit der Herausgabe der 55 Thesen wieder deutlich an Schwung, Tiefe und Schärfe gewonnen – immer lauter wird vor allem die Kritik an den Verlagen, dass sie die Entwicklung des Marktes künstlich bremsen, indem sie an einer künstlichen Verknappung des Gutes via mangelnder Titelverfügbarkeit und an einer, aus Lesersicht, ungerechtfertigten Preispolitik festhalten. Nimmt man die eigentlichen Möglichkeiten hinzu, die eBooks heute technisch mitbringen und vergleicht mit dem, was gegenwärtige Angebote tatsächlich umsetzen, ist es fast schwer, eine Top 5 zu diesem Thema zu erstellen, denn in Stores kann immer nur das angeboten werden, was Verlage und Autoren zulassen. Dennoch: Top 5 der eBook Stores! Eure persönlichen Erfahrungen und Ergänzungen sind uns dabei sehr willkommen!
Studentenfreundlich kaufen bei Ciando
Ciando ist mit 40.000 Titeln aus Fachliteratur und Belletristik ein großer Anbieter von eBooks im deutschen Sprachraum. Im Schnitt werden die digitalen Bücher hier 20 Prozent günstiger angeboten als die Printversionen. Besonders studentenfreundlich: Fachbücher kann man auch kapitelweise zu günstigen Preisen erwerben – das gefällt uns! Auch die Voreinstellung bei der Suche „Nur eBooks für mein Endgerät anzeigen“ macht Sinn und verhindert Unzufriedenheit.
Großer Kritikpunkt an ciandos Social Media Auftritten bei Facebook, Twitter und Youtube ist ganz klar die reine Push-Marketing Funktion dieser Kanäle – die geringen Fan- und Followerzahlen sprechen da bei einem so webaffinen Zielpublikum für sich. Ein Blick lohnt sich dennoch auf ciando.com, denn es winken auch immer wieder Schnäppchen und Aktionen.
Webmiles sammeln bei Buecher.de
Buecher.de bietet im Onlineshop ca. 35.000 Titel an. Sowohl Belletristik als auch Sach- und Fachbücher sind hier zu bekommen. Im Durchschnitt sind die Preise 13 Prozent unter denen der Printversionen. Um Kunden zu binden verteilt buecher.de bei jedem Einkauf Webmiles. Für jeden hier (oder bei einem von über 360 Partner) investierten Euro bekommen die Kunden Webmiles, die sie dann gegen Prämien umtauschen können. Plus: Buecher.de bietet auch eine Auswahl an Reader-Modellen für jeden Geldbeutel. Minus: die einzig wirklich günstigen Titel finden sich in der inhaltlich etwas gewöhnungsbedürftigen Rubrik „Sexualität/Erotik„.
Zum Probieren: kostenlose eBooks bei Beam-eBooks
Auf Beam-eBooks.de werden eBooks in verschiedenen Formaten und aus fast allen Genres zu den üblichen, kaum vom Print zu unterscheidenden Preisen angeboten. Plus: Für alle, die das elektronische Lesen erst einmal ausprobieren wollen, steht auch eine Auswahl an kostenlosen eBooks zum Herunterladen bereit. Auch bei Facebook und im eBook Journal ist Beam-eBooks aktiv – hier tauschen sich Nutzer und Beam-eBooks über die neuesten Titel aus, oder geben technische Starthilfe für „Neulinge“. Minus: Leider ist das Blog in weiten Teilen völlig ungepflegt, seit sich die Nutzer eher auf das Forum verlagert haben. Schade!
Vorreiter Amazon
Bei Amazon.de kann in dem großen Shop unter 750.000 eBooks gewählt werden. 25.000 davon sind auch auf deutsch erhältlich, zahlreiche Rezensionen erleichtern die Auswahl. Den passenden Reader kann man direkt mit dazu bestellen und einige kostenlose eBooks sind im Amazon Kindle Programm enthalten. Amazon verteilt bereits mehr eBooks als Printversionen, Hard- und Paperbacks zusammen. Besonders für den englischsprachigen Buchliebhaber empfiehlt sich das Stöbern bei Amazon. Die neue Self-Publishing Software, mittels derer jeder Autor seine Bücher selbst publizieren, vertreiben und vermarkten kann, verspricht große Fortschritte in den kommenden Monaten.
Thalia in der Tasche
Für Freunde des elektronischen Lesens bietet auch Thalia.de eine große Auswahl an eBooks an. Teilweise sehr günstige beziehungsweise kostenlose Titel und Buchhändlertipps helfen bei der Entscheidung für das richtige eBook, was besonders dem traditionellen Buchkäufer ein wenig die Schwellenangst nehmen kann. 15,99 Euro für einen Krimi allerdings oder Beckett’s „Verwesung“ für 19,99 Euro verderben die Lust an der elektronischen Version gehörig. Wer dennoch das Passende gefunden hat, kann auch hier gleich den Reader mitbestellen. Mit dem Oyo, über den wir hier schon berichteten, hat man zwar keinen großartigen Reader, dafür aber „Thalia in der Tasche“.