Ein Magazin von und für jeden, kreiert von vielen Menschen, vereint in den Portalen des Social Media. Hinter diesem Projekt steht Julien Kneuse-Le Ray. Der Kommunikationsdesigner aus München plant im März 2012 die erste Auflage seines ideenreichen Magazins herauszugeben. Es vereint verschiedenste Menschen und deren facettenreiche Ausdrucksformen – und schafft dafür den Raum zur Präsentation. Die Idee ist simpel und doch nicht ganz so leicht umzusetzen. Denn was Julien Kneuse-Le Ray braucht, sind Menschen, die sich daran beteiligen wollen und ihm Material zur Verfügung stellen.
Doch durch die Etablierung von Online-Portalen wie Facebook lassen sich relativ leicht und unkompliziert Ideengeber, Innovatoren und Distributoren aufspüren, die für ein solches Projekt unerlässlich sind. Der Startschuss für das Projekt fiel im Oktober 2011 und die Resonanz ist bereits größer als der Herausgeber selbst bewältigen kann. Der Weg scheint also geebnet, für eine erfolgreiche Markteinführung von „Die 2WEITE“. Ein Magazin, dass sich die Bereiche des Social Media auf seine ganz eigene Weise zunutze macht. Ob es sich etablieren wird, das wird die Zeit zeigen doch zum aktuellen Stand der Dinge haben wir Julien Kneuse-Le Ray befragt.
Was bewegte Sie dazu, ein Magazin zu kreieren, bei dem Sie auf die stetige freiwillige Hilfe von vielen anderen angewiesen sind?
Bewegt bin ich vor allem von den Leuten die etwas auf die Beine gestellt haben oder die das Potential und die Motivation gefunden haben den zweiten Schritt zu gehen. So auch bei mir vor drei Jahren. Damals begann mein Studium in Kommunikationsdesign, an der Blocherer Schule in München. Der Einstieg war nicht leicht, denn ursprünglich ging ich nach München um Innenarchitektur zu studieren. Doch bereits nach dem zweiten Semester wusste ich, dass dies nicht der richtige Weg war, auch wenn Architektur dennoch weiterhin in meinem Tun zur Geltung kommt. Ich stieg damals in das dritte Semester Kommunikations-design ein. Und der zweite Weg war gut. Daher auch der Name „Die 2WEITE“.
Ungefähr zur selben Zeit, lernte ich durch meine beiläufigen Aktivitäten, als Photograph, Crêpesmaster bei verschiedenen Veranstaltungen, freier Graphiker für meine Mutter und Sängerin „Catherine le Ray“, sowie als Wandmaler und Assistent bei Andreas Armin d´Orfey eine riesige Sparte von interessanten Menschen kennen. Ich wurde vollkommen überrumpelt von meinem Studium und der kulturellen Gegebenheit meines Alltags. Mir wurde sozusagen positiv ins Gesicht geschlagen.
All dies ließ in mir die Idee heranreifen, ein Magazin oder Medium zu schaffen, das in erster Linie jedem als Portal dient, sich auf eine gewisse Weise zu verwirklichen, den Schritt zu wagen oder die Möglichkeit zu haben ohne großen Aufwand, sich werben zu lassen und seinem Potential Ausdruck zu verleihen.
Das Magazin, die „Die 2WEITE“, steht daher auch für die Weite und das bisher Unerreichte für jeden Einzelnen. Es nutzt die entstehende Kommunikation neuer Medien und deren Fortschritt um die Weite zu erreichen. Es soll die vielen Sparten in den Bereichen Kultur und Kunst, aber auch Musik und Ausdruck abdecken und vor allem verknüpfen.
Wie schätzen Sie die bisherige Resonanz bezüglich Ihres gesammelten Materials ein?
Dafür, dass wir erst im Oktober begonnen haben, ist die Resonanz ausgesprochen gut. Ich habe mehr Input erhalten, als ich verarbeiten kann.
Suchen Sie ausschließlich auf Facebook nach Mitgestaltern und Ideengebern?
Nein, Facebook bietet natürlich gute Möglichkeiten meine Idee vorzustellen oder mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, jedoch erfolgt die Inhaltsgenerierung nicht ausschließlich über Social-Network-Plattformen. Facebook ist ja an und für sich schon eine Publikationsform und macht durch seine Aktualität ohnehin schon dem herkömmlichen Printangebot Konkurrenz. Wir sehen uns als Magazin und versuchen nicht gegen die neuen Medien anzuschwimmen, sondern unseren Nutzen daraus zu ziehen. Der Buch- und Zeitungsmarkt hat sich verändert und es stehen nun neue Möglichkeiten zu Verfügung, welche wir bereit sind zu nutzen.
Gibt es neben dem Printprodukt auch andere Portale, wie beispielsweise eine Onlineausgabe auf Facebook, die Sie nutzen werden?
Ja, es wird auch ein Online-Portal geben. Allein schon daher da wir die Vielfalt nicht einschränken wollen. Außerdem wollen wir auch für Musik und Ausdruck eine Plattform bieten. Eine Onlinevorschau wird auch dort zu finden sein.
Wie soll sich das Magazin inhaltlich darstellen?
Das Magazin hat durch seinen Inhalt einen sozialkritischen Touch – ist darauf aber nicht ausgerichtet. Der Fokus liegt auf dem Tun, Schaffen und Wirken und soll unsere Welt auf eine andere Weise präsentieren. Es ist letztendlich ähnlich wie bei der Plattform YouTube. Diese zeigt die Welt auf eine andere Weise indem sie die Möglichkeiten bietet für jeden Einzelnen sich zu präsentieren. Das Magazin die „Die 2WEITE“ bietet die gleichen Möglichkeiten, nur in einer anderen Form. Es soll unter anderem als Inspiration und Motivation dienen, um Interessen auszutauschen und die verschiedensten Sparten von Kultur, Musik, Kunst und Handwerk dazulegen.
An wen richtet sich das Magazin aus Ihrer Sicht am ehesten?
An alle die sich mit Kultur und Kunst auseinandersetzen können und wollen. Offene Leute – ob online oder nicht. Die Zielgruppe definiert sich eher durch das Interesse der einzelnen Leser. Desweiteren sind alle anderen gefragt, die an dem Magazin mitwirken wollen. Egal in welcher Art und Weise. Ob interessante beziehungsweise inspirierende Berichte oder Bildmaterial mit Information über eigene Arbeiten und Interessen in den Bereichen, Malerei, Illustration, Graphikdesign, Photographie, Handwerkskunst, Streetart, Musik, Philosophie, Poesie oder Film.
Wie soll das Projekt finanziert werden?
Die Kosten werden von einzelnen Sponsoren getragen, das heißt von Läden die umworben werden möchten und eine Anzeige gestaltet und gestellt bekommen. Eine Anzeige kostet etwa 50 Euro. Insgesamt sollen ungefähr 20 Sponsoren zur Verfügung stehen.
Wie wollen Sie Ihr Magazin vermarkten?
Werbung ist teuer – andererseits bin ich als Kommunikationsdesigner selbst in der Werbekreation. Es ist meine Aufgabe dafür Werbung zu machen. Ob online oder über andere Medien, die ebenso als Plattformen dienen. Es wird sich zeigen, welche Portale ich letztendlich verwenden werde.
Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg bei Ihrem Projekt.
Das Gespräch führte Stephan Kupfer.