Rezension
Das Buch „Bloody Mary: Du darfst dich nicht verlieben“ erschien als Debütroman von Nadine Roth am 12. März 2017 im Sternensand Verlag. Es ist sowohl als Ebook wie auch als Print beim Verlag und beim Buchhändler vor Ort erhältlich.
Auf 560 Seiten behandelt die junge Autorin mitreißend und spannend die Geschichte der jung verstorbenen Mary Jane Wyler und des siebzehnjährigen Avian. Der Roman beginnt mit dem grausamen Mord an der sechzehnjährigen Mary Jane Wyler im Jahr 1990, daraufhin findet sich diese in der Totenwelt wieder. Seither wartet sie gefangen hinter Spiegeln darauf, bis man sie ruft, um Rache an den Lebenden zu nehmen. Avian hingegen glaubt nicht an diesen Mythos. Um seinem besten Freund zu beweisen, dass alles auf reiner Fiktion beruht, ruft er den Rachegeist und sieht sich plötzlich Bloody Mary gegenüber. Aber es kommt alles ganz anders als erwartet. Avian vermutet hinter der blutrünstigen Fassade des Geistes eine einsame Kreatur, die sich nur nach Mitgefühl und Wärme sehnt und versucht deshalb zu Mary Jane Wyler durchzudringen. Doch dabei spielt er mit seinem Leben.
Zu Beginn war ich skeptisch dem Buch gegenüber eingestellt. Ich kannte die Legende um Bloody Mary, doch konnte ich mit dem Klappentext zunächst nichts anfangen, der ganz anders klang als alles, was ich zuvor kannte. Doch schon bei den ersten Seiten jagte mir die Geschichte wohlige Schauer über die Haut und versetzte mich in eine Mischung aus Angst und Spannung. Am meisten begeisterten mich die Figuren der Autorin, die sie so wundervoll düster und menschlich gestaltet hatte, dass sie einen einfach gänzlich im Geschehen mit sich rissen – in eine Welt aus düsteren Geheimnissen und Abgründen.
Für besondere Raffinesse sorgen die Erinnerungen von Mary an den Tag als sie ihren Tod fand, sodass sie einem schrittweise als Charakter immer mehr ans Herz wächst und man stetig mehr über sie in Erfahrung bringen möchte, weshalb sie zu Bloody Mary geworden war.
Doch trotz der hervorragenden Arbeit von Nadine Roth bei ihrem Werk enttäuschte sie mich auch an manchen Stellen in ihrer Erzählweise, die szenenhaft fast zu lieblos oder gar zu kurz erschien und damit den dramatischen Bogen der Spannung zerriss.
Nichtsdestotrotz finde ich das Buch sehr gelungen und würde es jedem nur zu gern weiterempfehlen.
Autor: Elisabeth Schmidt