In dem Buch „Qualityland“ von Marc Uwe Kling werden Roboter schon als sehr fortschrittlich und als „alles-könnend“ beschrieben. Zwar sieht es derzeitig noch nicht so aus, als würde demnächst ein intelligenter Roboter zum Präsidenten gewählt werden, trotzdem sind viele beeindruckende Ergebnisse von Entwicklern aus aller Welt zu beobachten, die immer schneller zu neuen, bahnbrechenden Technologien vorzudringen scheinen. Was dürfen wir also in der nahen Zukunft schon erwarten?
Ein Unternehmen, das in den letzten Jahren für internationale Aufmerksamkeit gesorgt hat, ist Boston Dynamics. Seit 1992 forscht und entwickelt die amerikanische Robotik-Firma im Bereich autonome Laufroboter. Regelmäßige Videos auf Social Media und auf ihrer Website zeigen den technischen Fortschritt der Roboter und sorgen damit für reichlich Reaktionen – positiv wie negativ.¹ Die Maschinen können Stöße ausgleichen, bei einem Fall selbst wieder aufstehen, Türen öffnen und Gegenstände aufheben. Ein vor einem Jahr veröffentlichtes Video zeigt, wie ein humanoider Roboter, genannt Atlas, über einige Hindernisse springt und daraufhin aus dem Stand einen Rückwärtssalto vollführt. Derselbe Roboter absolvierte in einem vor 2 Monaten veröffentlichten Video einen kleinen Parkour, sprang aus dem Lauf heraus über einen Holzstamm und überwand anschließend verschiedene treppenähnliche Höhenunterschiede.
Die Videos könnt ihr HIER und HIER ansehen.
Bei all den rasanten Entwicklungen im Bereich künstliche Intelligenz und intelligente Roboter, kommt man nicht umhin, die ein oder andere Parallele zu fiktiven Filmen oder Serien zu entdecken. ‚Atlas‘ ist einer der ersten humanoiden Robotern, die, wenn sie sprechen könnten, auch an den Androiden Jon of Us aus „Qualityland“ erinnern könnten. Außerdem gibt es im Portfolio von Boston Dynamics viele Maschinen, die Hunden ähneln, so wie beispielsweise „Spot“, „Spot Mini“ oder „BigDog“. Besonders „Spot Mini“ hat im Netz für etliche Furore gesorgt, da er frappierende Ähnlichkeit mit einem Killer-Hund aus einer Episode der Dystopie-Serie Black Mirror aufweist. Tatsächlich hat sich der Produzent Charlie Brooker von den Entwicklungen des Unternehmens inspirieren lassen² und so nicht nur eine spannende Folge kreiert, sondern auch eine beängstigende Horror-Vorstellung geschaffen. Die Episode, ganz in schwarz-weiß gehalten, zeigt eine post-apokalyptische Welt, in der es so gut wie keine Menschen mehr gibt. Als eine Gruppe von Leuten in einer verlassene Halle nach etwas sucht, das sie für jemanden in ihrem Versteck benötigen, werden sie von einem autonomen “Killerhund“ angegriffen, der vor allem die Protagonistin unermüdlich durch die ganze Folge jagt. Dabei ist er gnadenlos und hat verschiedene Navigations-, Seh- und Hör-Fähigkeiten um seinen Feind aufzuspüren. Gruselig!
Das Publikum ist beim Anblick dieser neuen Entwicklungen zwiegespalten. Einerseits erhoffen sich viele Menschen bedeutende Vorteile durch die immer fortschreitenden Technologien, beispielsweise im Bereich Medizin oder Juristik. Andererseits sehen einige in den Robotern auch die wahr gewordene Black-Mirror Dystopie aus der Folge „Metalhead“ der Staffel 4.
Trotz der Besorgnis vieler Zuschauer, die Roboter könnten zu Kampfzwecken eingesetzt werden, werden sie vielmehr als neues Werkzeug gesehen, das zu humanitären Zwecken und zur Hilfe bei Naturkatastrophen eingesetzt werden können. Auch der Einsatz als Haushaltsroboter ist durchaus denkbar. Das Unternehmen wurde 2013 erst von Google aufgekauft und gehört seit Juni 2017 zu dem japanischen Telekommunikations- und Medienkonzern Softbank.³
Es bleibt spannend, womit Boston Dynamics und andere Konzerne die Welt in Zukunft überraschen. Was jedoch feststeht, ist die Tatsache, dass bereits jetzt viele Zukunftsfantasien Realität sind und intelligente Roboter eine entscheidende Rolle in unserem Leben einnehmen werden.