Buchgestaltung mit KI

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Wer kennt es nicht? Man stöbert durch einen Buchladen und bleibt plötzlich an einem faszinierenden Cover hängen, ist begeistert von einer bestimmten Prägung oder beeindruckt von einem wunderschönen Farbschnitt.

Die Gestaltung von Büchern ist schon immer eine wichtige Komponente des Verlagsmarktes gewesen. 79 Prozent der Leser:innen entscheiden innerhalb weniger Sekunden anhand des Covers, ob sie ein Buch kaufen wollen. Das Cover und die Gestaltung des Produkts ermöglichen einen Vorgeschmack auf das, was sie erwartet. Durch die aktuellen technischen Entwicklungen kommt dabei die Frage auf, welche Rolle die Anwendung von KI bei dieser Thematik spielen wird. Wie wird sich in Zukunft kreatives Arbeiten durch KI verändern? Wie kommt die Nutzung von KI bei den Kund:innen an?

KI generierte Bilder

KI ist imstande, mithilfe von künstlichen Intelligenzsystemen sowohl realistische als auch abstrakte Bilder zu generieren. Die Informationen dafür entnehmen sie Algorithmen, welche wiederum aus riesigen Datenmengen lernen. Mithilfe von Tools wie ChatGPT oder Midjourney könnten Designer:innen Unterstützung zur Erstellung eines Buchcovers erhalten. Die Tools können beispielsweise Vorschauen entwickeln, um einen schnelleren Eindruck vom Endergebnis zu erhalten.

KI in der Verlagswelt: Beispiel Rowohlt Verlag

Der Rowohlt Verlag hat sich der Thematik angenähert und die Buchcover ihres aktuellen Programms von einer KI überarbeiten lassen. Die Ergebnisse wurden auf Instagram veröffentlicht und zeigten sowohl zufriedenstellende als auch unscharfe und verschwommene Bilder. Das Feedback fiel sehr unterschiedlich aus. Es gab sowohl Befürworter:innen der KI generierten Cover als auch ablehnende Kritik. Die Kunst der Grafiker:innen und Illustrator:innen soll weiterhin im Vordergrund stehen. Außerdem soll, wenn mit KI gearbeitet wird, dies auch transparent kommuniziert und gekennzeichnet werden.

Die Bücherbüchse

Auch der Online-Shop Bücherbüchse, welcher limitierte Exklusivausgaben beliebter Bücher anbietet, hat schon mit KI generierten Inhalten gearbeitet. Für eine Spezialausgabe des Buches Once Upon a Broken Heart wurde ein Farbschnitt mithilfe von KI entworfen. Dies kam bei den Kund:innen jedoch nicht gut an, weshalb die Bücherbüchse über Instagram dazu Stellung nahm. Darin wurde unter anderem erklärt, warum sie den KI-Farbschnitt gewählt haben. Dieser hat in ihren Augen die Qualitäten erfüllt, die sie sich für das Buch gewünscht hatten. In der Stellungnahme stand außerdem, dass sie in Zukunft stets auf aktuelle Meinungen ihrer Kund:innen zu der Thematik eingehen und diese für ihre Produkte berücksichtigen wollen. Letztendlich hat sich die Bücherbüchse dazu entschieden, die Verwendung KI-generierter Inhalte vollständig zu unterlassen.

Die Zukunft

Durch die Verwendung von KI ist es viel einfacher und schneller möglich, kreative Inhalte zu erstellen. Außerdem bietet KI mehr Personalisierungspotential. Es könnten Cover erstellt werden, die individueller auf die Interessen der Kund:innen angepasst sind. Jedoch dürfen auch die Herausforderungen nicht außer Acht gelassen werden. KI muss regelmäßig kontrolliert und optimiert werden, um aktuell zu bleiben.

Fazit

Die Meinungen der Kund:innen sind bei der Verwendung von KI in der Verlagsbranche ein ausschlaggebendes Kriterium. Die Ansichten darüber, ob man KI häufiger zur Gestaltung von Büchern einsetzen sollte, sind weiterhin gemischt. Ob und wie sich KI in kreative Prozesse einbeziehen lässt, muss individuell und mit Blick auf zukünftige Entwicklungen entschieden werden.

 

Quellen:

Autorin: Lina Richter

 

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