Wie Verlage KI nutzen

Zum Thema Verlage und KI wurde bei VdZu jetzt schon häufiger berichtet, doch wer sich mit dem Thema nur ein bisschen auseinandersetzt, weiß, wie viel sich in kürzester Zeit verändern kann.
Im Post vom 26.11.23 hat ein älteres Team unter dem Titel „Wie können Verlage Künstliche Intelligenz effektiv nutzen“ das Thema schonmal aufgegriffen und ausführlich erklärt. Jetzt, knapp ein Jahr später, haben wir überlegt, was sich seitdem eigentlich getan hat? Und genau davon wollen wir heute berichten!

Laut der Studie “KI zur Erlössteigerung in Medienunternehmen – Treiber der Transformation?” des Medienverband der deutschen Presse nutzen 62% der ausgewählten Mediengruppen KI in mehreren Arbeitsbereichen. Zu den befragten Medienunternehmen gehören unter anderem Bertelsmann, Axel Springer und die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck dabei. Dahingegen nutzen 39% dieser Unternehmen Künstliche Intelligenz wenig bis gar nicht. Auffällig ist, dass die, die es schon umfänglich nutzen, die Nutzung weiter ausbreiten wollen und diejenigen, die den Gebrauch eher ablehnen, auch nicht planen, diesen weiter auszubauen.

 

Doch wo wird KI mittlerweile genutzt?


Im Artikel vom letzten Jahr gab es die Überlegung, dass KI z. B. beim Sammeln und Erstellen von Inhalten genutzt werden kann. Dies wurde tatsächlich von der oben genannten Studie bestätigt und unter anderem als Aufgabenpunkt genannt. Dort gibt man jedoch zu bedenken, immer noch auf die Qualität und Korrektheit der Ergebnisse der Künstlichen Intelligenz zu achten, da sich schnell Fehler einschleichen können. Und auch andere Quellen geben an, dass es nach der Nutzung von KI weiterhin einen Prüfschritt geben muss, der ausschließlich von Menschen durchgeführt werden sollte, um genau solche Mängel zu vermeiden.
Marketing und Vertrieb sowie KI generierte Social-Media Beiträge waren ebenfalls Themen im alten Artikel und auch diese Punkte sind gemäß der Studie tatsächliche Einsatzbereiche der KI. 

Wie viel genau innerhalb der verschiedenen Unternehmen und Arbeitsbereichen in KI investiert wird, erfahren Sie im folgenden Abschnitt.

 

Ausgaben für KI

Angaben zufolge waren die Investitionen in KI im Jahr 2023 bei 54% der Befragten bei bis zu 100 Tsd. € und 15% der Befragten gaben an, über 500 Tsd. € in KI investiert zu haben. Die Aufteilung, in welche Arbeitsbereiche das Geld geflossen ist, gibt Aufschluss darüber, welche Bereiche mit KI arbeiten. Die Content-Erstellung (87%) und Administration (71%) waren dabei die Bereiche, die am häufigsten genannt wurden. Aber auch Content-Publikation, Vertrieb und Distribution und Vermarktung erreichten über 50% der Befragten. Lediglich der Content-Einkauf hat nur 13% erreicht.

 

Positive und negative Aspekte

Jetzt ist die Nutzung von KI überall, wo wir hinschauen, ein Thema und auch die Frage, ob man es nutzen sollte, hört man sehr häufig. Doch welche Punkte haben sich bisher tatsächlich als negativ oder positiv herausgestellt?
Bisher wurden Effizienzsteigerungen angegeben, viel auch dadurch, dass immer wiederkehrende Arbeiten mithilfe von KI neu routiniert werden können. Ein weiterer positiver Aspekt bezieht sich auf das Gegenargument, dass Arbeitsplätze durch KI verloren gehen. Auch, wenn man den Punkt definitiv nicht vernachlässigen sollte, kann man trotzdem als positiv anmerken, dass durch die Nutzung von KI auch neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Denn nicht jeder kann KI effizient und effektiv nutzen. Es braucht viel mehr Menschen, die sich genau mit dem Thema auskennen, um anhand der Künstlichen Intelligenz die Effizienzsteigerung wirklich zu erreichen.
Und hier kommen wir auch schon zu einem bisher negativen Aspekt. Um Mitarbeitende gut auf das Arbeiten mit KI vorzubereiten, gibt es bestimmte Schulungen, an denen Sie teilnehmen können, jedoch haben bisher nur etwa 23% der Mitarbeitenden an solchen Schulungen teilgenommen.

Des Weiteren ist die Umstellung von KI erstmal ein großes Stück Arbeit. Wenn Wertschöpfungsprozesse- und Strukturen verändert werden, braucht es erstmal eine Zeit bis diese stehen und effizient genutzt werden können, bis dahin ist der Aufwand größer als der Nutzen. 

Aber auch Kritik von außen scheint durch. Als Beispiel kann man hier die Kritik an der Oetinger Verlagsgruppe nennen, welche für eine Buchillustration KI angewendet hat und dann in starke Kritik geraten ist. Mittlerweile haben sie sich diese zu Herzen genommen und beschlossen, für Bilder und Illustrationen keine KI mehr zu verwenden.

 

Fazit

Künstliche Intelligenz im Verlag ist seit dem letzten Jahr um einiges mehr erforscht und genutzt worden, ist aber weiterhin noch ein Thema, über das es viele Diskussionen gibt und auch noch folgen werden. Häufig war es bei der Recherche auch schwierig, genaue Informationen zu finden, die sich rein auf Buchverlage beziehen und nicht allgemein auf Medienunternehmen.

Und genau hier wollen wir als Team von „Verlage der Zukunft“ uns ein eigenes Ziel ansetzen. Unsere Aufgabe für dieses Semester ist es, selbst mit den Verlagen in Kontakt zu kommen und zu erforschen, wie KI schon genutzt wird. Ob und wie es klappt, werden Sie bald erfahren und wir sind schon alle gespannt, wie unsere Ergebnisse ausfallen werden.

 

Quellen 

https://www.boersenblatt.net/home/effizienz-steigern-kosten-sparen-331045

https://www.boersenblatt.net/news/verlage-news/illustration-oetinger-schliesst-nutzung-generativer-ki-tools-aus-350863

https://medientage.de/ki-in-verlagen-am-schluss-steht-immer-ein-mensch/

https://www.nxt.statista.com/news/pressemitteilung-media-ai

 

Autorin: Annika Cremer

Lektorin: Antonia Dorndorf

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