Erfinder des Webs warnt vor Datenmonopol Facebooks – Das „Social“ Web defragmentiert sich selbst.

Tim Berners-Lee, Archivbild 1994 © Spiegel Online

Tim Berners-Lee, Erfinder des World Wide Webs, übt Kritik an der Vormachtstellung weniger Online-Riesen, insbesondere an der des sozialen Netzwerkes Facebook. Während er mit seinem Aufsatz „Informationsmanagement – Ein Vorschlag“ vor circa 21 Jahren den Grundstein für ein „universelles, verbundenes Informationssystem“ legte, warnt er nun in „Lang lebe das Web“ unter anderem vor Netzwerkriesen, die „Informationen horten und streng abgeschirmt vom Rest des Webs Datenmonopole pflegen“.

Die Problematik ist, dass Communities wie Facebook Daten in heheren Mengen vorhalten, von ihren genauen Vorgehensweisen und Vorhaben allerdings wenig preisgeben. Im Sinne von „für jeden frei verfügbar“ – siehe zum Beispiel Wikipedia – ist das sicherlich nicht. So stellt sich die Frage: Welche Nachteile können sich für die Nicht-Facebook-User ergeben?

Berners-Lee warnt: Das Datenmonopol von Facebook verstärkt sich selbst. Das hat zur Folge, dass, je verbreiteter diese Art von Architektur ist, „desto fragmentierter wird das Web und desto weniger können wir einen universellen, verbundenen Informationsraum genießen.“

Welche weiteren Konsequenzen dieser Konzentrationsprozess nach sich ziehen wird ist unklar, und so gibt es bereits jetzt Untersuchungen, die einerseits das Suchtpotential der Nutzer und ihre Gefährdung durch soziale Isolation belegen, andererseits ist zu erwarten, dass auch die potentielle soziale Isolation der Nicht-Nutzer in absehbarer Zeit Gegenstand der Forschung sein wird. Das „Social“ Web defragmentiert sich selbst.

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[www.spiegel.de/netzwelt/web│Autor: Konrad Lischka│21.11.2010│12:40]

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