Ende 2010 brachte Thalia in Kooperation mit der Aldi-Marke Medion den OYO, ein Lesegerät für eBooks auf den Markt. Mit einem Preis von 139 Euro ist der OYO geringfügig preisgünstiger als der Kindle 3 von Amazon mit ca. 154 Euro und deutlich günstiger als andere Lesegeräte – doch ist er auch vergleichbar?
Pro: Der OYO unterstützt die Formate EPUB, PDF, TXT, HTML, JPEG, PNG, BMP und MP3. Im Gegensatz dazu unterstützt der ebenso günstige Kindle 3 zwar ein paar Formate mehr, ihm fehlt ihm aber das wichtige EPUB-Format. Das Startmenü des OYO sollte Dank weniger Funktionen große Übersichtlichkeit und uneingeschränkt flottes Handling bieten (+), beschränkt aber mit dem Zugriff auf den Thalia-Shop die nutzerseitige Freiheit der Inhalteauswahl. (-) Jeder Interessierte kann das Lesegerät direkt vor Ort bei Thalia anschauen und ausprobieren, um festzustellen, ob es den eigenen Bedürfnissen gerecht wird.
Contra: Der OYO hat eine längere Reaktionszeit und eine deutlich kürzere Akkulaufzeit. Des Weiteren wird die Lesbarkeit eingeschränkt, weil die Möglichkeit fehlt, den Kontrast an die Lichtverhältnisse anzupassen. Formatierungen in *.pdf Dokumenten werden „konsequent ignoriert“, das Lesen von Fachbüchern mit Tabellen wird als abschreckend langsam und wenig nutzbar beschrieben. Im Gegensatz zu Amazon bietet Thalia auch keine kostenlosen Bücher an. Der Shop wird von verschiedenen Nutzern als unübersichtlich und servicearm beschrieben, Lieferzeiten von drei Tagen gelten zu recht für ein elektronisches Produkt als mangelhaft.
Geschmackssache: Der OYO läuft auf Linux – das hat Fans und Kritiker wie jedes System, darf aber aufgrund des Seltenheitswertes Erwähnung finden. Auch das von Thalia bemühte DRM erfreut Nutzer wenig, scheint aber verlagsseitig noch immer gewünscht und gefordert.
Der OYO ist allem Anschein nach für seinen Preis ein sinnvolles Lesegerät, das jedoch unter der enormen Langsamkeit und einer großen Störanfälligkeit leidet – Nutzer berichten von Ladezeiten eines eBooks „über Nacht“ und laut einer Verkäuferin ist der Oyo das Produkt mit der höchsten Rücklaufquote“. Ständige Updates seitens der Herstellerfirma machen aber deutlich, dass diese Probleme bekannt sind und in Angriff genommen werden.
Eine richtig ausführliche Kritik mit zusätzlicher Analyse der Technik findet sich im ubuntublog.ch, einen richtig fetzigen Marketing-Tipp für Thalia verdanken wir Frau Lemonbits
In Kürze werden wir uns auch einer Analyse des Thalia-Shop widmen und für Euch herausfinden, für wen es Sinn macht, hier einzukaufen.
mehr Informationen[www.hartware.de/review_1174.html/Autor: Christian Kraft | 20.11.2010 | 17:00]
Ich bin hier wohl etwas spät, aber Linux auf so einem Gerät ist keine Seltenheit, sondern Standard. Android ist auch nur ein Linux – insofern wüsste ich nicht, welches Gerät dieser Art nicht auf Linux läuft, außer natürlich Apple-Geräte?