Lesen? Nein, danke! – Ein Problem, mit dem Eltern und auch Lehrer zu kämpfen haben.
Dabei ist das Verständnis für Buchstaben und ihre Bedeutung eine wichtige Fähigkeit, die Kinder eigentlich mit Begeisterung erlernen. Wenn Erstklässler damit anfangen Überschriften oder einzelne Wörter in ihren Bilderbüchern bewusst zu verstehen und sich die Welt der Buchstaben selbst erschließen können, beginnt der Zauber des Lesens. Das Online-Portal „Antolin“ ist sich dieser (möglichen) Faszination aber auch den aktuellen Trends bewusst und versucht deshalb mit ihrem Konzept der Lesemotivation von Kinder auf die Sprünge zu helfen.
Was ist Antolin?
Das Konzept verbindet das klassische Lesen von Büchern mit einer technischen Komponente – die Anziehungskraft von Computern. Da die Begeisterung für digitale Technik bei Kindern in der heutigen Zeit besonders hoch ausgeprägt ist, versucht Antolin diese Interessensbasis mit dem klassischen Lesen zu verknüpfen. Das heißt, Schüler können, nachdem sie einen Text oder eine Geschichte gelesen haben, ihr inhaltliches Verständnis überprüfen, indem sie zum Text entsprechende Fragen auf der Internetseite von Antolin beantworten.
Wo wird es genutzt?
Ausgelegt ist dieses Konzept ausschließlich für Schulen und deren Schüler der Klassenstufen eins bis zehn. Unterstützung durch Antolin bekommen hierbei vor allem Lehrer, die das Portal in ihre Lehrplanung einbringen und so ihren Schülern eine modernere Art des Unterrichts bieten. Das Portal weist eine vielfältige Auswahl an Kinder- und Jugendliteratur auf: von klassischen Kinderbüchern bis hin zur Neuerscheinung werden alle Interessenbereiche abgedeckt, auch Bücher in anderen Sprachen, beispielsweise für den Englisch- oder Französischunterricht stehen zur Verfügung.
Wie wird es genutzt?
Um ein solches Projekt zu starten, muss der Lehrer für alle Schüler ein Login anlegen, mit dem sich jeder individuell anmelden kann. Der Lehrer ist der Administrator und verwaltet die Accounts, schaltet die Fragebögen bzw. Quizfragen zum aktuell behandelten Lesestoff frei und kann auch die erzielten Ergebnisse der Schüler anschauen.
Die Gestaltung des Portals ist vor allem für Grundschüler ausgelegt, so werden zum Beispiel, je nachdem wie viele richtig beantwortete Fragen erreicht wurden, Lesepunkte gesammelt. Ab einer bestimmten Anzahl an Punkten werden Bilder freigeschaltet oder auch Urkunden ausgestellt.
Die Bedienung ist für beide Seiten kinderleicht und die Umsetzung entsprechend für Schulkinder gestaltet. Mit einem jährlichen Kostenpunkt in Höhe von 40 € pro Schulklasse ist es zudem erschwinglich.
Fazit
Durch die zahlreichen Motivationselemente, die die Internetseite bietet, lassen sich vor allem jüngere Kinder zum Lesen ermuntern. Schwieriger ist das Konzept bei älteren Kindern, da sie den Leistungs- und Zeitaufwand eher als zusätzliche Arbeit ansehen. Nachteilig ist zudem, dass sich bereits zahlreiche Videos mit Aufgabenlösungen im Internet befinden.
Daher ist es sinnvoll, dass Lehrer bevor sie Antolin in ihren Unterricht integrieren, gut überlegen, ob diese Lehrmethode für ihre Schüler geeignet ist. Denn letztlich soll sich das Angebot motivierend auf das Leseverhalten der Kinder auswirken und nicht ausschließlich als zusätzliche Arbeit gelten.
Autor: Sarah Alsgut