Eine wichtige Frage für die Verlagsbranche: Soll sie sich neben der Entwicklung von Apps für Apple-Produkte auch auf den Android Market stürzen? Lohnt sich der Aufwand?
Es ist schon fast ermüdend, schaut man sich in den gängigen Foren die Diskussionen zum Thema iPhone und iPad an. Die einen betrachten diese Geräte als Himmelsgeschenk, die anderen können darüber nur die Nase rümpfen. Fakt ist: Apple hat die Verlagsbranche neu aufgewirbelt. Wirft man einen Blick in den AppStore, kommt man über die Anzahl der Apps aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Doch Apples Alleinstellungsmerkmal ist passé. Mittlerweile haben auch andere Gerätehersteller mit ihren Smartphones käftig nachgezogen und Googles Betriebssystem Android mit seinem Android Market wächst stetig. Laut www.serviceplan.de liegt schon jetzt der Verkauf von Android-Smartphones vor dem des iPhones. Auch ziehen immer mehr Tablet-Computer nach, seit Apple den Markt erschlossen hat.
Jedoch ein Manko ist augenfälllig: Es fehlen für diese Geräte geeignete Apps der führenden deutschen Verlage im Bereich Bücher, Zeitungen und Zeitschriften. Die Branche hat hier verschlafen und lässt sich damit zusätzliche Erlöse entgehen. So sind Spiegel, Stern, FAZ, Cicero, GEO, Handelsblatt und viele weitere Titel sowohl für das iPhone als auch das iPad erhältlich. Für Android-Telefone jedoch herrscht diesbezüglich gähnende Leere, wie auch auf www.carta.info zu lesen ist.
Natürlich ist der AppStore von Apple im Vergleich zum Android Market viel übersichtlicher. Denn gerade weil die Schranken bei Google nicht so hoch sind, herrscht im App-Angebot großes Chaos, welches dringend eine Generalüberholung benötigt. Viel schwerer haben es da die App-Programmierer, durch Apples kritisches Zensur zu gelangen. Laut www.winfuture.de meint der Apple-Mitbegründer Steve Wozniak: „Nahezu jede App ist auf dem iPhone besser“. Er geht jedoch davon aus, dass Android irgendwann weiter verbreitet sein wird. Es scheint somit das Betriebssystem der Massen zu werden. Vermutlich gehen viele Verlage davon aus, dass Besitzer von Gertäten mit iOS schon allein wegen des hohen Kaufpreises von iPhone und iPad auch Paid Content gegenüber offener sind. Es heißt zwar einer Aussage von www.thenextweb.com zufolge, dass User vom Anroid Market bedeutend weniger für Apps bezahlen, Verlage sollten dies aber nicht zum Anlass oder gar zur Entschuldigung für Ausbleibendes Engagement in diesem Bereich nehmen.
Es wird Zeit, dass die Verlagsbranche sich nicht mehr nur auf Apple konzentriert, sondern ihre Fühler weiter ausstreckt! Denn ist erst einmal eine App für den AppStore entwickelt, ist der Aufwand für Android nicht mehr sonderlich hoch. So kann auch der Verlag sicherstellen, dass er in jedem Fall gelistet wird. Denn viele Appliationen kommen gar nicht erst im AppStore an und gehen wenn, dann in der Masse jämmerlich unter.
mehr Informationen
[www.serviceplan.de | Autor: Florian Stemmler | 10.09.2010]
[www.carta.info | Autor: Matthias Schwenk | 22.10.2010]
[www.winfuture.de | Autor: nickname | 19.11.2010]
[www.thenextweb.com | Autor: Matt Brian | 15.03.2010]