100 Jahre Deutsche Nationalbibliothek

Die Bibliothek wurde 1912 als „Deutsche Bücherei“ durch die Stadt, das sächsische Königreich sowie den Börsenverein in Leipzig gegründet. Ziel war es, „[…] die gesamte vom 1. Januar 1913 an erscheinende deutsche und fremdsprachige Literatur des Inlandes und deutschsprachige Literatur des Auslandes zu sammeln, bibliografisch zu verzeichnen und unentgeltlich für die Benutzung zur Verfügung zu stellen“ [1]. Diese Aufgaben werden noch heute verfolgt, allerdings ist die Benutzung nicht mehr unentgeltlich. Zu finden ist die Deutsche Nationalbibliothek heute zum einen in Frankfurt am Main, zum anderen – seit der Zusammenführung der Einzelinstitutionen der Deutschen Bücherei Leipzig mit dem Musikarchiv Berlin –…

Türchen #3 – noch 21 Tage bis Weihnachten

Nachdem ich mich durch mein Schläfchen und die heiße Schokolade gestärkt fühle, schaue ich mich weiter im Laden um. Das nächste Buch, das ich aus dem Regal ziehe, ist nur ein schmaler Band mit abgegriffenen Ecken. Schnell stelle ich fest, dass es sich um eine Rätselsammlung handelt. An einem der Bilderrätsel bleibt mein Blick hängen:

„Akademisches Viertel“ Eine Lesung von Benjamin Brückner

„Willkommen, liebe Kommilitonen!“, beginnt Benjamin ganz professionell seine eigene Lesung. Anders, als man hätte erwartet, befinden wir uns jedoch nicht in der Uni, sondern in der „Kombüse 68“ in Plagwitz und vor Benjamin stehen keine unwissenden Erstsemestler, die sich an ihre Einschulung erinnert fühlen, sondern Eingeweihte, die ihren Dekan wahrscheinlich seit ihrer Einführungsveranstaltung nie wieder gesehen haben. So beschreibt es zumindest der Autor in seinem neuen Buch „Akademisches Viertel“. Hinter dem Tresen der Kombüse sitzend, plaudert der ehemalige Philosophiestudent, Benjamin Brückner, ganz souverän aus dem Studentennähkästchen, um seinen Ratgeber vorzustellen. Seine Gäste kuscheln sich währenddessen sardellenhaft aneinander, als wolle Benjamin…

Türchen #2 – noch 22 Tage bis Weihnachten

Fast automatisch zieht es mich zu dem gemütlichen Sessel vor dem Fenster. Jetzt erst merke ich, dass ich ganz schön erschöpft bin. Ich war gerade auf dem Weihnachtsmarkt und als ich nun langsam einschlummere, habe ich noch all die leckeren Gerüche in meiner Nase. Als ich aufwache, finde ich mich auf einer Wiese voller weißem und braunem Kandiszucker wieder. Verwundert stehe ich auf und blicke mich um. „Wo bin ich hier nur gelandet?“, denke ich. Nicht weit von mir entdecke ich ein Tor. Beim Durchqueren erkenne ich, dass es vollkommen aus Mandeln und Rosinen besteht. Dahinter befindet sich ein Wald….

Türchen #1 – noch 23 Tage bis Weihnachten

Kleine Messingglöckchen klingeln, als ich den unauffälligen Laden betrete. Ich schließe leise die Tür hinter mir, während ich mir das nasse Haar aus den Augen streiche. Ein langer, schmaler Raum liegt vor mit, mit deckenhohen, vollgestopften Bücherregalen. Auch auf jeder anderen ebenen Fläche stapeln sich staubige Bände. Um meine Füße hat sich inzwischen eine Pfütze gebildet, weshalb ich hastig weiter in das Geschäft vordringe. Am anderen Ende des Raumes entdecke ich einen Tisch, auf dem von einer Leselampe beleuchtet ein dickes, in Leder gebundenes Buch liegt. Es ist unbeschriftet, aber meine Finger fahren die Kontur einer Prägung auf dem Einband…