Bildquelle
Es ist in der heutigen Zeit nichts Neues, dass der Internethandel immer mehr an Aufmerksamkeit gewinnt. So lockt auch der Online-Buchhandel mit einem großen Sortiment, schnellen Lieferungen und natürlich der Bequemlichkeit, welche damit verbunden ist. Um den stationären Handel weiterhin attraktiv zu machen, ist es also wichtig fortschrittlich zu sein.
So hat die Hugendubel Filiale in München vergangen Herbst ein neues Ladenkonzept entwickelt. Statt der altbekannten Warengruppen gibt es nun fünf sogenannte Lesewelten, die den Kunden zum Stöbern animieren sollen. Diese stehen unter bestimmten Mottos, wie zum Beispiel „Abtauchen“, gedacht für Interessenten von Fantasy- oder Science-Fiction-Literatur. Statt der großen Bücherregale findet man sich nun zwischen vielen kleinen Tischen wieder, alle geschmückt mit Dekorationen passend zum jeweiligen Thema. Hat man dann in einer der Lesewelten ein Buch gefunden, laden eine Vielzahl an Sofas zum Verweilen ein.
Aber nicht nur die Ladenfläche ist innovativ. Hugendubel setzt außerdem auf ein neues Angebot an Veranstaltungen und eine bessere individuelle Beratung. Das neue Konzept soll wieder mehr Kunden für den stationären Buchhandel begeistern und sie davon überzeugen, dass der Bücherkauf zum Erlebnis werden kann.
Doch haben Veränderungen wie diese tatsächlich positiven Einfluss auf die Kunden? Sicherlich spricht das neue Ladenkonzept vor allen Dingen viele junge Leute an. Sie sind neugierig und finden herkömmliche Buchhandlungen mit schlichten Regalen und der sachlichen Unterteilung in Warengruppen oft nicht ansprechend. So punktet die Hugendubel Filiale mit ihrer neuen Gestaltung, zu der auch eine „Instagram-Bühne“ für Selfies gehört. Liest man jedoch einige Kommentare von Erwachsenen im Internet, scheinen die neuen Ideen nicht den gewünschten Zuspruch zu erhalten. Viele beschweren sich über Unübersichtlichkeit und Hektik. Außerdem wird die Tatsache, dass das Sortiment von 50.000 Produkten auf 35.000 dezimiert wurde, stark kritisiert. Viele Kunden suchen nach bestimmten Büchern, die nun viel schwerer zu finden seien.
Zum jetzigen Zeitpunkt ist es sicherlich noch zu früh, um eine genaue Bilanz zu ziehen. Ob innovative Ladenkonzepte helfen, den stationären Buchhandel attraktiver zu machen bleibt also abzuwarten. Trotzdem bieten solche Veränderungen große Chancen und sind wichtig, um am Markt zu überleben.
Artikel von: Allegra Wendemuth