Autorinnen: Julia Rodner und Louisa Prautzsch
Lesezeit: 4 Minuten
Künstliche Intelligenz beschäftigt zur Zeit die ganze Welt. Auch das Verlage der Zukunft-Team hat zu dem Thema schon Artikel veröffentlicht und insbesondere der große Erfolg von ChatGPT hat auf KI aufmerksam gemacht.
Aber was ist ChatGPT eigentlich?
ChatGPT (Chatbot Generative Pre-trained Transformer) ist ein textbasiertes Sprachmodell, das von dem kalifornischen Unternehmen OpenAI entwickelt wurde und seit November 2022 von jedem benutzt werden kann. Die KI kann in mehreren Sprachen Texte schreiben und Fragen beantworten. Dies funktioniert, da ChatGPT auf eine riesige Datenbank Zugriff hat, mit deren Hilfe es Antworten generieren kann.
Der Chatbot ist allerdings nicht fehlerfrei, weshalb man sich als Benutzer:in nicht komplett auf die Antworten verlassen sollte. Aber als Inspirationsquelle oder Unterstützung beim Texte schreiben, kann es jetzt schon sehr hilfreich sein. In Zukunft ist auch eine Anwendung im Kundenservice, beim Schreiben von Werbetexten oder sogar beim Erstellen von Softwarecode denkbar.
Auch in der Verlagsbranche wäre die Benutzung von ChatGPT eine Option, allerdings spielt da die Frage nach dem Datenschutz eine wichtige Rolle. Da die KI mit echten Texten trainiert wurde, kann es zu Plagiaten kommen, weshalb man vorsichtig sein sollte, für welche Zwecke man die Kreationen von ChatGPT nutzt.
Zwei Texte, ein Thema
Um ChatGPT einmal selber zu testen, haben wir uns ein kleines Experiment überlegt. Wir haben einen fiktionalen Text über eine Burgeroberung geschrieben und ChatGPT die gleiche Aufgabe gestellt. Nach einigen Versuchen hat der Chatbot uns dann ein Ergebnis geliefert, mit dem wir zufrieden waren. Was dabei herausgekommen ist, seht ihr unten. Nun wollen wir von Euch wissen, welcher Text von wem ist. Schreibt eure Antwort gerne in die Kommentare. Kann man noch erkennen, was von einem Menschen und was von einer KI erstellt wurde?
Text 1:
Die Luft ist erfüllt von Schreien und dem Klang von Metall auf Metall. Der Geruch von Blut und Schweiß steigt mir in die Nase, als ich meine Waffe gegen einen Feind erhebe. Ein Schatten fällt über mich, als ich von hinten angegriffen werde. Ich weiche aus und setze meine Magie ein, um den Feind zu besiegen. Doch es gibt zu viele von ihnen, und ich weiß nicht, wie lange ich noch standhalten kann.
Die Burgmauer ist mein Bollwerk, aber ich weiß, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis sie von den Feinden eingenommen wird. Meine Magie ist stark, aber ich spüre, wie meine Kräfte langsam schwinden. Ich kämpfe gegen meine Müdigkeit an, aber ich weiß, dass ich nicht mehr lange durchhalten kann.
Die Kämpfe werden immer wilder und blutiger. Die Feinde scheinen unaufhaltsam, und ich frage mich, ob ich jemals wieder das Licht des Tages sehen werde. Meine Gedanken sind wirr, und ich weiß nicht mehr, was ich tun soll. Ich spüre, wie der Feind mich von hinten packt, aber ich drehe mich um und stoße ihn mit aller Kraft zurück. Ein plötzlicher Ansturm von Magie umgibt mich, und ich spüre, wie die Macht durch meinen Körper fließt. Doch es ist ein letzter Akt der Verzweiflung, denn ich weiß, dass ich nicht mehr lange durchhalten kann.
Ich sehe, wie meine Kameraden eins nach dem anderen fallen, und ich frage mich, ob ich der nächste bin. Die Magie um mich herum verblasst, und ich spüre, wie meine Kraft schwindet. Der Feind kommt näher, und ich spüre, wie er seinen Griff um meine Waffe verstärkt. Ich schließe meine Augen und warte auf das Ende.
Doch plötzlich höre ich eine Stimme. „Steh auf“, sagt sie, „du bist noch nicht fertig“. Ich öffne meine Augen und sehe, dass mein Verbündeter mir zur Hilfe kommt. Ich fühle, wie die Magie in mir wiedererwacht, und ich stehe auf, um weiterzukämpfen.
Es ist ein harter Kampf, aber wir kämpfen uns zurück und erobern die Burg zurück. Die Schlacht ist vorbei, aber ich weiß, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis der Feind zurückkehrt. Doch ich bin bereit, mich ihnen erneut zu stellen. Ich bin ein Krieger, und ich werde niemals aufgeben.
Text 2:
Schwerter prallten mit klirrenden Geräuschen aufeinander. Gewaltige Rauchschwaden zogen in dicken, dunklen Wolken gen Himmel. Überall brüllten mutige Krieger ihre Schlachtrufe. Der Kampf um Burg Eldford hatte begonnen und tobte schon nach wenigen Minuten wie ein reißender Sturm.
Raylen bahnte sich einen Weg vorbei an keuchenden Rittern, wich den durch die Luft zischenden Pfeilen aus und sprang über gefallene Männer. Über ihm brach ein Stück der Burgmauer durch den Beschuss der Kanonen ab und begrub ihn beinahe unter Felsen.
Das Schlachtfeld glich einem höllischen Schlund, Brandpfeile hatten das trockene Gras in Windeseile in Brand gesteckt und Kanonenkugeln schlugen in unregelmäßigen Abständen im Burghof ein. Raylen hockte schwer keuchend in einer Ecke, die weit genug weg war, um weder von den Flammen im Hof verschlungen zu werden, noch zur Zielscheibe für die außerhalb der Burg positionierten Angreifer zu werden. Jeder Atemzug brannte, die Luft war gefüllt von Rauch und die Sicht wurde immer schlechter.
Raylen glaubte, auf dem östlichen Burgturm einen feindlichen Magier zu sehen, der Zaubersprüche auf die unwissenden Männer im Hof niederregnen ließ. Aber durch die schlechten Sichtverhältnisse konnte er nichts genaueres ausmachen. Stattdessen fiel sein Blick zurück in den Hof. Mittlerweile war der abermals schöne Hof bedeckt mit toten Soldaten, verwahrlosten Waffen und liegengelassenen Schilden.
Raylen wusste, dass er etwas unternehmen musste, bevor sich die Lage noch weiter verschlechterte. Seine einzige Chance bestand darin, den feindlichen General aufzuspüren und unschädlich zu machen. Wenn er dabei noch ein oder zwei angreifende Magier zur Strecke brachte, umso besser. Mit einem Plan im Kopf sprang Raylen aus seinem Versteck und sprintete los. Beinahe rutschte er auf der blutgetränkten Erde aus, fing sich aber im letzten Moment noch.
Plötzlich läuteten alle Alarmglocken in seinem Kopf und bevor er es realisierte, hatte er sich schon geduckt und entkam nur so um Haaresbreite der messerscharfen Klinge. Er bündelte seine Energie und setzte die konzentrierte Kraft direkt in Richtung des Angreifers frei. Der Zauber traf mit voller Wucht und sein Gegner ging zu Boden. Doch Raylen hatte sich schon längst wieder dem restlichen Kampfgeschehen zugewandt, ließ den Blick über die Kämpfer gleiten und geriet schlagartig ins Stocken. Er hatte sein Ziel gefunden.
Bildquelle: https://de.freepik.com/vektoren-kostenlos/mann-und-roboter-mit-computern-die-zusammen-am-arbeitsplatz-sitzen-kuenstliche-intelligenz-belegschaft-der-zukuenftigen-flachen-illustration_20827812.htm#query=chatgpt&position=0&from_view=search&track=sph (02.05.2023)