Deutsche Schüler haben Nachholbedarf

ICILS

Eine Studie der ICILS (International Computer and Information Literacy Study) aus dem Jahr 2013  beschäftigte sich mit der Computerkompetenz von Schülern. Insgesamt haben 21 Länder teilgenommen, darunter Nationen aus Amerika, Asien, Australien und Europa. Wie Deutschland dabei abschnitt, können Sie im Folgenden nachlesen.

 

Die fünf Kompetenzstufen

In ihrer Studie ordnet die ICILS die Schülerinnen und Schüler je nach ihren Fähigkeiten in verschiedene Kompetenzstufen ein: 

Stufe 1: Diese Stufe umfasse rudimentäre Anwendungen und Fertigkeiten am Computer, wie beispielsweise das Anklicken von Links oder Emails.

Stufe 2: Kompetenzstufe 2 beinhalte den einfachen Umgang mit Informationen. Dazu gehörten unter anderem das Bearbeiten von Dokumenten wie beispielsweise das Ausschneiden und Einfügen von Textteilen.

Stufe 3: Schüler, die diese Kompetenzstufen erreichen, könnten mit Hilfestellung Informationen ermitteln, diese bearbeiten und einfache Textdokumente erstellen.

Stufe 4: Diese Stufe beinhalte das eigenständige Ermitteln von Informationen und Erzeugen von Textdokumenten.

Stufe 5: Schülerinnen und Schüler, die sehr gute computer- und informationsbezogene Kenntnisse aufwiesen, könnten der höchsten Stufe zugeordnet werden. Dazu gehöre das fundierte Bewerten und Organisieren eigenständig ermittelter Informationen sowie das Erstellen sprachlich Anspruchsvoller Textdokumente.

 

Zentrale Ergebnisse

Befragt wurden Schüler und Schülerinnen der 8. Jahrgangsstufe sowie Lehrpersonen, die dieselbige unterrichten. Zudem unterzogen sich die Schüler einigen computerbasierten Tests. Deutschland befinde sich mit einem Leistungsmittelwert von 523 Punkten im mittleren Bereich der Rangreihe aller Länder. Tschechien führe die Rangliste mit 553 Punkten an und könne somit das beste Ergebnis erzielen. Trotz des Aufwachsens in der von neuen Technologien geprägten Welt würden Kinder und Jugendliche sich nicht automatisch zu kompetenten Nutzern und Nutzerinnen digitaler Medien entwickeln.

Etwa 30 Prozent der Achtklässlerinnen und Achtklässler würden nur Stufe 1 oder 2 der insgesamt 5 Medienkompetenzstufen erreichen. Weiterhin könne festgestellt werden, dass das mittlere Kompetenzniveau von Jungen dem der Mädchen deutlich nachstehe. Insbesondere Jungen aus Familien mit geringen kulturellen Ressourcen hätten zu einem hohen Teil eher geringe computer- und informationsbezogene Kompetenzen. Zudem seien Bildungsbenachteiligungen für Schüler aus unteren und mittleren sozialen Schichten sowie für Jugendliche mit Migrationshintergrund festzustellen. Deren Leistungen seien überproportional häufig in den beiden unteren Kompetenzstufen aufzufinden.

Außerdem bestünden Missverhältnisse zwischen dem was dem Lehren und Lernen mit digitalen Medien zugesprochen würde und dem, was in den Klassenräumen tatsächlich geschehe. Ohne eine feste Verankerung digitaler Medien im Schulunterricht könnten deutsche Schülerinnen und Schüler auch zukünftig nicht über ein mittleres Leistungsniveau hinauskommen.

 

Fazit

Insgesamt kann festgestellt werden, dass bei vielen deutschen Achtklässlerinnen und Achtklässlern erheblicher Nachholbedarf bezüglich ihrer Computerkompetenzen besteht.

Für nahezu jeden Berufszweig werden heutzutage Computerkenntnisse vorausgesetzt. Deswegen ist es wichtig, dass sich insbesondere Schulen mit der Nutzung digitaler Medien im Unterricht vertraut machen und damit offensichtlich bestehende Benachteiligungen für Schüler aus weniger privilegierten Schichten und Jugendliche mit Migrationshintergrund ausgleichen. Schließlich machen es sich die Schulen und damit auch die Lehrer zur Aufgabe, jedes Kind optimal auf die Zukunft vorzubereiten und sollten sich gerade deswegen vor Neuerungen nicht verschließen.

 

 

Autor: Vivien Zschammer

 

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