Immer mehr Menschen begeistern sich für E-Books, immer mehr Autoren veröffentlichen per Self-Publishing – die Verlagsbranche ist ganz klar im Wandel. Leipzig, die „Bücherstadt“, einst Zentrum des deutschen Verlagswesens. Wie sieht es hier aus? Ich suchte nach Antworten beim EINBUCH Buch- und Literaturverlag Leipzig und stellte einige Fragen an Gründer Patrick Zschocher.
„Hier ist dein Buch“, mit diesem Slogan werden die User auf der Webseite des EINBUCH Buch- und Literaturverlages Leipzig begrüßt. Passend, denn Patrick Zschocher möchte bisher unbekannten Autoren eine Chance geben. Er setzt auf eine gute und enge Zusammenarbeit mit seinen Autoren. „Ich lese immer gerade das Buch, an dem ich aktuell arbeite. Im Moment ist das „Insektensektensekt“, ein unglaublich witziges Buch zweier junger Berliner Autorinnen.“ Aber neben diesem deckt der Verlag, welcher 2010 gegründet wurde, auch Genres wie Science Fiction, Jugendliteratur, Esoterik oder Sachbücher (einige davon auch als E-Books) ab, alle sollen hier fündig werden.
Ich möchte von Patrick Zschocher wissen, warum es seiner Meinung nach viele talentierte, aber noch unbekannte Autoren so schwer haben, bei den Verlagen anzukommen. „Das ist ziemlich einfach. Es ist sehr aufwändig, neue, gute und junge Autoren zu promoten, damit Geld zu verdienen. Warum sollten große Verlage es riskieren, auf die Nase zu fallen, wenn sie sichere Titel oder Autoren einkaufen können? Wir machen das aber sehr gerne. Und fallen ständig auf die Nase.“ (lacht)
Mutige Worte in zunehmend schweren Zeiten für den Buchhandel, nicht zuletzt durch den Online-Großhandel von Amazon. Ein weiteres wichtiges Thema für den EINBUCH-Verlag, denn Patrick Zschocher vertreibt wegen der unfairen Verkaufsbedingungen seit November 2012 keine eigenen Bücher mehr über den Online-Riesen und mit ihm weitere Autoren des EINBUCH-Verlages.
Auf meine Frage hin, ob es sich kleine Verlage wie EINBUCH heute überhaupt noch erlauben können, nicht über Amazon zu verkaufen, meint Patrick Zschocher: „Eigentlich kann es sich ein kleiner Verlag finanziell eher nicht erlauben, ordentlich bei Amazon vertreten zu sein. Sie müssen aber dort sein, um überhaupt wahrgenommen zu werden. Drama. Wir versuchen das zu ändern.“
Der Leipziger EINBUCH-Verlag hat Visionen und beweist Kampfgeist. Zwei wichtige Eigenschaften für diejenigen, die sich künftig auf dem Buchmarkt behaupten wollen. Für die Zukunft nimmt Patrick Zschocher sich weiterhin vor, „die besten Bücher der besten noch unbekannten Autoren und Autorinnen zu bieten“. Und wir wünschen ihm viel Erfolg dabei.
Ein Artikel von Julia Limburg