In den Diskussionen über die Vor- und Nachteile von eBooks gegenüber konventionellen Büchern fällt häufig das Argument, man könne eBooks nicht verschenken. Mit einer zunehmenden Zahl an Personen, die einen entsprechenden Reader besitzen [1] wird aber auch die Nachfrage wachsen, eBooks unter den Weihnachtsbaum legen zu wollen. Immerhin sind Bücher nach wie vor eins der beliebtesten Weihnachtsgeschenke. [2]
Sowohl Amazon als auch deutsche Plattformen wie ebook.de (ehemals libri.de) oder thalia.de bieten bereits seit 2010 die Möglichkeit, elektronische Bücher zu verschenken. Dazu werden per Mausklick Geschenkgutscheine erworben, die dann per Mail verschickt werden können oder selbst ausgedruckt werden. Bei Amazon lässt sich dafür ein einzelnes Buch auswählen, während es sich bei den anderen Anbietern um allgemeine Gutscheine handelt, ähnlich wie in einer Buchhandlung. Wer wirklich etwas in Geschenkpapier wickeln möchte, muss bei Thalia oder Amazon eine Geschenkkarte erwerben.
Allerdings ist nicht jeder, der einen eReader hat, auch automatisch in der Lage, eBooks von Amazon zu nutzen, da diese in einem eigenen Datenformat (MOBI) bereitgestellt werden. Dieses kann nur von Varianten des Kindle gelesen werden, oder aber mithilfe einer App, auch auf dem PC oder Smartphone. Wer also andere Reader nutzt, wird dazu genötigt, doch wieder am Computerbildschirm zu lesen. Wie sinnvoll es ist, jemandem, der bisher kein extra Lesegerät für eBooks besitzt, ein elektronisches anstelle eines konventionellen Buches zu schenken, sei hier dahingestellt.
Indem man ein Buch verschenkt, sagt man mit seiner Auswahl jedoch etwas darüber aus, wie man zu dem Beschenkten steht. Da ein allgemeiner Gutschein dafür eher ungeeignet ist, erscheint ein weiteres Angebot vielversprechend: Seit Juli werden dem deutschen Buchhandel sogenannte eBookCards zur Verfügung gestellt [3] und im Oktober war beim Börsenblatt zu lesen, dass die Idee dieser Karten von den Kunden offenbar gut angenommen wird.[4]
Die eBookCards zeigen das Originalcover des Buches und enthalten zudem Klappentext und Preis sowie einen Code, den man auf www.ebookcards.de eingeben kann, um sein eBook zu erhalten. Elf Verlage, darunter Bastei Lübbe, Random House, dtv, Dumont und Klett-Cotta, sind bisher dabei und bieten zusammen etwa 100 Titel an. Was dabei hinter den Kulissen abläuft, erklärt folgende Grafik:
Bildquelle: http://website-media.static.epidu.net/ebc/de-site//images/flat/info-sales.png
Derzeit ist das Angebot auf etwa 100 Titel begrenzt, unter denen sich auch einige attraktive Bestseller finden. Dass man diese Karten wiederum nicht online erwerben kann, mag man als Nachteil empfinden, es kann aber dazu beitragen, den stationären Handel zu stärken und bietet ihm definitiv die Möglichkeit, am Geschäft mit den eBooks teilzuhaben, während sich für Verlage ein weiterer Vertriebsweg öffnet.
von Friederike Winter
Quellen:
[1] http://de.statista.com/statistik/daten/studie/202659/umfrage/anzahl-der-e-reader-besitzer-in-deutschland/
[2] http://de.statista.com/statistik/daten/studie/71364/umfrage/beliebteste-kategorien-fuer-weihnachtsgeschenke/
[3] http://www.boersenblatt.net/543124/
[4] http://www.boersenblatt.net/552258/
[5] http://www.e-book-news.de/e-books-unterm-weihnachtsbaum-%E2%80%93-wie-man-via-amazon-apple-co-elektronische-bucher-verschenkt/
[6] http://www.ebookcards.de/faq/leser/