Künstliche Intelligenz könnte im Verlag und in der Buchbranche an verschiedenen Stellen eingesetzt werden. Noch ist man in der Entwicklung nötiger KIs nicht sonderlich weit, aber ein Boom wird Mitte dieses Jahrhunderts erwartet, weshalb sich Verlage, die wettbewerbsfähig bleiben wollen, frühestmöglich mit diesem Thema beschäftigen sollten.
Wahrscheinlich sieht die Zukunft so aus, dass Inhalte und Informationen (Fachinformationen, News, Belletristik) nicht mehr von Menschen hergestellt werden. In gewisser Weise gibt es solche KIs schon. Dies wären die allgemein bekannten Bots, die automatisch News in den Social Medias posten oder User in Gruppen einlädt.
Eine weitere Möglichkeit wäre, dass das Lektorat übernommen werden könnte. Durch intelligente Texterkennung trifft die KI eine Auswahl der Manuskripte nach: Relevanz des Themas, Schreibstil und Lesbarkeit. Diese Arbeit wäre heute schon durch KIs realisierbar und es ist sehr wahrscheinlich, dass in Zukunft das Lektorat von Computern durchgeführt wird, die schneller arbeiten können als Menschen. Daraufhin können die KIs auch die Texte mit Tags versehen, wenn sie die Texte verstehen und die Inhalte indexieren können und diese dann mit externen Quellen verknüpfen, wodurch eine bessere Zugänglichkeit von Texten erreicht werden kann.
Des Weiteren könnten KIs auch Kundendaten, KPI’s und weitere betriebswirtschaftliche Daten auswerten und semantische Analysen durchführen und damit die Metadatenerstellung und -verbesserung vereinfachen. (Quelle: For you Ausgabe 5 Oktober 2018 Seite 4)
Neben den Metadaten, KPI’s und betriebswirtschaftlichen Kennziffern spielen aber noch andere Daten eine wichtige Rolle für das Einführen von KIs in einem Verlag. Diese könnten sein: Abozahlen, Rezensionen, Kündigungsquoten, Absätze, Honorarvereinbarungen, Liquiditätsplanung etc. Diese Daten übersichtlich zu ordnen und zugänglich zu machen ist ziemlich kompliziert und zeitintensiv. Eine Lösung dafür wären die NoSQL Datenbanken, die einfach und schnell Daten zusammenführen und zugänglich machen können.(2)
Bis jetzt wurde nur betrachtet, wie der Verlag durch KI schneller, effizienter und kundenorientierter produzieren kann. Aber natürlich gibt es auch Möglichkeiten mit KIs, die der Kunde direkt erleben kann. Zum Beispiel arbeitet booktrack daran, Soundtracks für Hörbücher zu entwickeln. Der Kunde kann mithilfe der Musik tiefer in die Handlung einsteigen und somit das Hörbuch als besonderes Erlebnis wahrnehmen. Die KI kann die Stimme des Sprechers und den Text analysieren und somit einen passenden Sound zu den Gefühlen, der Spannungskurve und dem Tonfall entwickeln
. Dies dauert nur 5 Minuten während ein Studio 2 Monate dafür brauchen würde. Weitere Erlebnisse, die für die Kunden erforscht werden stehen im Zusammenhang mit Virtual und Argumented Reality, wo Bücher mit beispielsweise VR-Brillen verknüpft werden können und man sich dann buchstäblich in der Geschichte befindet. (3)