Mit Auftakt der Frankfurter Buchmesse im Oktober ließ auch die DirectGroup ihr neues Projekt Pubbles von der Leine.
Der Grundgedanke der Plattform ist es, elektronische Verlagsprodukte klar strukturiert in einem Kontext zu präsentieren, zu verkaufen und zu versenden. Notwendig ist dies geworden, weil sie im Gemischtwarenangebot des Apple-App-Stores häufig neben all den Spielen und Anwendungen untergehen.
Ungewöhnlich an Pubbles ist jedoch, dass es dort auch Presseerzeugnisse zu kaufen gibt. Somit hat der Kunde alle Verlagsprodukte, wie in den meisten Buchhandlungen, auf einen Blick. Während das Angebot zu Beginn nur sehr gering war (außer von einigen kooperierenden Häusern stammte der größte Teil des Content von Gruner + Jahr, also einer Tochter des Eigentümers DirectGroup Bertelsmann selbst) bietet Pubbles heute vor allem zu aktuellen Themen ein beeindruckend gut filterbares Angebot.
Der Content ist allerdings, wie es bei den meisten E-Books in Deutschland der Fall ist, nur 10 bis 12 Prozent günstiger als in der Printversion. Zudem ist noch nicht klar, ob die Leserschaft tatsächlich auf einen Onlinekiosk gewartet hat. Anzunehmen ist eher, dass sich die App-Stores weiterentwickeln und ebenso Verlagsprodukte in einer übersichtlichen Form darstellen. Auch besteht das Risiko der Entwicklung einer Vielzahl von Kiosk-Plattformen, die von jedem Kunden eine eigene Einkaufsregistrierung verlangen. Im einschlägigen Netz bleibt die Recherche nach aktuellen Zahlen sehr erfolglos – für ein StartUp (wenn auch unter prominenter Schirmherrschaft) und nur sechs Monate nach dem Start nie ein gutes Zeichen.
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[www.spiegel.de| Autor: Frank Patalong| 19.12.2010| 16:58]