Auch der kulinarische Bereich bleibt von der zunehmenden Bedeutung der Technik nicht verschont. Smartphones und Tablets werden zu treuen Begleitern, nicht nur bei der Zubereitung der Gerichte, sondern auch beim Einkaufen der notwendigen Zutaten. Unter der scheinbar unbegrenzten Auswahl an Koch-Apps ist für jeden etwas Passendes dabei: vom Vegetarier bis zum Fleischliebhaber, vom absoluten Anfänger bis zum Profi.
Um den Dschungel der unterschiedlichen App-Typen etwas übersichtlicher zu gestalten, könnte eine grobe Unterteilung in drei Gruppen wie folgt aussehen:
Zum einen gibt es Apps, die Rezeptsammlungen von Hobby-Köchen zur Verfügung stellen. Diese sind meist eine Erweiterung zu einer bereits existierenden Online-Plattform und beinhalten eine riesige Auswahl an Rezeptideen, die von der jeweiligen Nutzer-Community selbst online gestellt, fotografiert und bewertet werden können. Chefkoch stellt zum Beispiel über 200.000 Rezepte, sämtlicher Kategorien zur Verfügung. Hier kann sich die Qualität der Gerichte also von Nutzer zu Nutzer stark unterscheiden, jedoch stehen diese Apps meist kostenlos zur Verfügung.
Des Weiteren vermarkten viele berühmte Starköche, wie zum Beispiel Jamie Oliver (20 Minute Meals), eigene Apps. Diese zeichnen sich, ähnlich wie klassische Kochbücher, oft durch die Qualität der beschränkten Rezeptanzahl und appetitanregende Bildergalerien aus und müssen meist kostenpflichtig erworben werden.
Die 3. Kategorie ergibt sich aus Apps von Nahrungsmittelherstellern oder Handelsunternehmen. So stellt der Metro-Konzern in Das gute Essen beispielsweise Gerichte mit passenden Einkaufslisten zur Verfügung, die perfekt auf das Sortiment des Marktes abgestimmt sind. Weitere Beispiele hierfür sind Philadelphia Rezepte oder auch Dr. Oetker Rezeptbücher, deren Rezeptzutaten auf Markeneigenen Produkten beruhen.
Je nach Art der App können sich also viele unterschiedliche Vorteile durch zusätzliche Funktionen wie integrierte Timer, Mengenrechner, Einkaufslisten oder Videoanleitungen ergeben. Die App Kochmamsell bezieht sich auf verschiedene Supermärkte und zeigt zusätzlich zum Rezept auch den Preis der Gerichte an. Durch das Aktualisieren der Inhalte werden in Kitchen Stories Beispielsweise saisonale Rezepte zur Verfügung gestellt. Apps, die auf dem Prinzip der Resteverwertung beruhen (Zu gut für die Tonne), können das unnötige Wegschmeißen von Lebensmitteln verhindern, indem vorhandene Zutaten eingegeben werden und passende Rezepte vorgeschlagen werden.
Perfect Steak and Roasts überzeugt durch eine individuelle Betreuung des Nutzers, indem im Voraus nach Küchenausstattung (z. B. Pfannentyp) gefragt wird und er dann eine abgestimmte Anleitung zum Braten erhält. Durch ein täglich wechselndes Angebot an zur Verfügung stehenden Gerichten bieten Apps wie Kptn Cook ein hohes Maß an Abwechslung.
Wer sich gern von verschiedenen Plattformen oder Anbietern inspirieren lässt, findet in My Cook-Book eine gute Alternative. Hier können neben manuell eingetragenen Rezepten, dank Suchmaschine, auch Internetseiten nach Gerichten durchsucht werden und direkt in der App gespeichert werden.
Nachteile der Anwendungen ergeben sich oft durch die technischen Geräte und nicht durch die Apps an sich. Smartphones eignen sich durch die verhältnismäßig kleinen Bildschirme nur bedingt zum Lesen und Fettspritzer können nicht nur dem Papier im Kochbuch, sondern auch den elektronischen Geräten schaden. Durch die ständige Weiterentwicklung der Funktionen (Vorlesefunktionen, Umblättern per Klopfen auf die Tischplatte, Sprachsteuerung) soll das Kochen mit den Geräten jedoch immer angenehmer gestaltet werden.
Je nachdem, welche App genutzt wird, können sich also unterschiedliche Vor- und Nachteile ergeben und jeder Nutzer muss am Ende für sich selbst entscheiden, mit welcher Variante sich das Kochen oder Backen für ihn am angenehmsten gestaltet.
Wir sind gespannt auf Euer Fazit! Bevorzugt Ihr das klassische Kochbuch oder seid Ihr bereits überzeugt von Eurem Smartphone oder Tablet als Suchmaschine für Rezepte?
Autor: Theresa Kuschke