Social Media in der Krise die Gretchenfrage

cc KSplichal
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In den letzten Tagen hat sich an vielerlei Stellen eine wenig freud- und fruchtvolle Diskussion etabliert, deren Tenor im Wesentlichen Ratlosigkeit gepaart mit moralisierendem Weltverbesserertum ist: wenn am anderen Ende der Welt eben jene gerade untergeht, dürfen wir dann weitertwittern, -facebooken, -bloggen und -netzwerken, als wäre nichts gewesen? Oder ist es sogar unsere Pflicht, genau dies zu tun, weil das Potential für Veränderung im eigenen Land angesichts von Katastrophen am Größten ist? — die Massenaufmerksamkeit ist jetzt , das Problem ist jetzt, ein Stein, der rollt, braucht keine Mobilisierungsenergie, politischer Lobbyismus verbietet sich zumindest tageweise, wenn städteweise Opfer zu beklagen sind etc. Meine Meinung dazu bedarf hier keiner Erwähnung.

Fakt ist, dass Sinn und Nutzen von Echtzeit-Social Web-Strukturen in den letzten drei Tagen an etlichen Stellen bewiesen und an einigen wenigen in Frage gestellt worden sind, dass wir aus Japan nur lernen, nicht aber ungeschehen machen können, und dass jede angeregte Debatte  mehr Nutzen bringen kann, als echauffiertes Schweigen oder Zeigenfingermoralismus. Ich denke, ich spreche für alle bei www.verlagederzukunft.de,  wenn ich mein tief empfundenes Mitgefühl mit unseren Mitmenschen in allen betroffenen Gebieten ausdrücke, aber auch meine Wut über die fatalistische Überheblichkeit der regierenden Minderheit, den uneinschätzbaren Gewalten [wie wir sie so nennen] der Natur mit Betonwänden und Atemschutzmasken trotzen zu wollen.

Unsere Beiträge werden in den nächsten Tagen der aktuellen Lage geschuldet sicherlich etwas verhaltener aus- gegebenenfalls auch ganz entfallen, möglicherweise auch thematisch mal nicht zwischen branchenrelevant und unterhaltsam changieren – dafür bitten wir um Ihr und Euer Verständnis.

i.N.d.R. Katja Splichal

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