StudiVZ – (Noch) Nummer 1 in Deutschland

11.01.2011, 10.30 Uhr
Screenshot Startseite; © VZnet Netzwerke Ltd.

StudiVZ gehört zur VZ-Gruppe, dem größten deutschen Anbieter für soziale Netzwerke. Trotz wachsender Bedeutung des Hauptkonkurrenten Facebook bleibt die VZ-Gruppe, Tochtergesellschaft von Holtzbrinck Digital, mit insgesamt etwa 17 Mio. Mitgliedern bei StudiVZ, MeinVZ und SchülerVZ (Stand Juli 2010) weiter vorn. Diese beeindruckend hohe Zahl an Unique Usern ist und bleibt zwar werbe(-kunden)wirksames Aushängeschild der VZ-Gruppe, verrät aber nichts über die Visits der VZ-Seiten, die tendenziell sinken.

Das Netzwerk ist und bleibt laut Eigenauskunft seitens C. Riedl, seit Februar 2010 CEO der VZnet Netzwerke Ltd., für seine Mitglieder kostenlos. Lediglich die Angabe einer aktuellen E-Mail-Adresse sowie einer Hochschule sind für die „Immatrikulation“ erforderlich, letztere wird aber nicht überprüft und lässt so Spielraum für Fake und Fun. Das eigentliche Problem von StudiVZ ist mittlerweile aber nicht studentischer Schabernack, sondern die Zielgruppe und ihre Bedürfnisse: in erster Linie Studenten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, des Englischen mächtig, international gut vernetzt, vielseitig interessiert. Auch Versuche, die enge, für Werbetreibende praktische Nutzergruppe „Studierender“ durch eine Verknüpfung mit MeinVZ auszugleichen, verhindern nicht, dass sich immer mehr User für Facebook entscheiden: warum in zwei Netzwerken aktiv sein, wenn mir eines alles bietet und zudem immer relevanter auch im beruflichen Umfeld wird?

Abgesehen von Werbekolossen wie Coca Cola, die mit kostenpflichtigen Edelprofilen über 40.000 Nutzer erreichen, bedarf es für die marketingwirksame, also kommerzielle Nutzung der VZe, besonderer Ideen und einer sehr genauen Ausrichtung auf die Zielgruppe. Der Verlag Rolf Schmidt beispielsweise nutzt als einer der wenigen die Nähe zu den Studierenden und pflegt eine Gruppe mit 726 Mitgliedern, deren Mitglieder in einer Aktion, als Dankeschön für kritisches Feedback zu den hauseigenen Fachbüchern, eine kostenlose PDF-Version eines Werkes erhielten. Die Marketingtauglichkeit der Studentencommunity bewegt sich gerade für das Social Media Marketing in engen Grenzen, was vor allem an den mangelhaften Nutzungsmöglichkeiten außerhalb des privaten Gebrauchs zu liegen scheint.

Ende 2010 schrieb die VZ-Gruppe laut Riedl dennoch erstmals schwarze Zahlen. Nun wird mit Hochdruck an funktionalen Erweiterungen gearbeitet, um dauerhaft mit dem Giganten Facebook konkurrieren zu können. Die VZ-Gruppe wolle sich „in Zukunft eher darum bemühen, ihren Kunden einen besonders guten Service zur Verfügung zu stellen.“ So ist geplant, bald einen kostenlosen Telefondienst als zusätzlichen Kommunikationsweg anzubieten. Riedl hofft so, zumindest die Stellung als größter nationaler Anbieter für soziale Netzwerke halten zu können – kein allzu ehrgeiziges Ziel, wenn man die einzig nennenswerte Konkurrenz von Xing mit 10 Mio. Usern (Deutschland: 4,2 Mio.) zum Vergleich heran zieht.

mehr Informationen
[www.spiegel.de|Autor: Martin U.Müller|03.01.2011|15:37]
[www.studivz.net|03.01.2011|15:40]
[blog.studivz.net|03.01.2011|15:41]
[www.i-marketing-net.com|Autor: Wilfried Schock|03.01.2011|15:43]

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