Aufgeschlagen auf einem Stapel entdecke ich ein Buch mit Modeskizzen. Ich werfe einen Blick auf den Einband, wo ich nur ein geprägtes Logo entdecke:
Ich blättere durch die glänzenden Seiten, sehe mir schwarz-weiße Fotos von Laufstegmodellen und halbfertigen Kleidungsstücken auf Schneiderpuppen an. Zwischendurch gibt es auch immer wieder Skizzen, mal in knalligen Neonfarben, mal in Pastell. Im Kapitel „Winterkollektion 1959“ entdecke ich drei herrliche, wallende Abendkleider in sanftem Blau.
„Der Chefdesigner von Lada wurde für diese Kollektion von den changierenden Blautönen des Himmels inspiriert: „Ich wollte morgendliche Sonnenstrahlen, den Himmel eines Sommertages und die Sanftheit einer
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Jedes Kleid wurde aus handgefärbter, bestickter Seide gefertigt. Ergänzt werden die Kleider durch Kurzmäntel und Pelerinen aus weichem, grauem Pelz, der an das Fell von Mäusen erinnert.
Noch am Präsentationsabend der neuen Kollektion sollen die drei abgebildeten Kleider von König Kazisvet für eine von ihm angebetete Prinzessin gekauft worden sein. Da er aber um Diskretion bat, wurde dies von Seiten des Modehauses nie offiziell bestätigt.“
Einen König, der mir schöne Kleider kauft, würde ich auch gern kennen. Aber vielleicht war das ja auch ein furchtbar cholerischer, unsympathischer Mensch.
Ich bücke mich, um zu sehen, ob in dem Stapel noch weitere interessante Bücher warten.