Es ist nicht neu, dass die Wirtschaft um die neuen Medien herum boomt. Waren es 2013 weltweit noch ca. 80 Milliarden App-Downloads, so sollen es laut Schätzungen 2016 über 300 Milliarden Downloads werden.
Kein Wunder, dass auch das Angebot für Kinder immer mehr zunimmt und man gezielt auf diese Zielgruppe setzt. Doch ab wann sollten (Klein-)Kinder an Apps, Tablet und Smartphone herangeführt werden? Welche Chancen und Risiken bieten sich? Und was sollten Eltern beim App-Kauf beachten?
Mobile Anwendungen sind und werden immer mehr Teil unserer multimedialen Welt, schon deshalb ist es wichtig, Kindern einen verantwortungsbewussten Umgang mit Apps beizubringen. Entdecken von Kinderbüchern, Spielen und anderen mobilen Anwendungen gemeinsam mit den Eltern bereitet sicher nicht nur den Kindern Freude. Viele digitale Kinderbücher sind sehr liebevoll und detailverliebt gestaltet, enthalten Spiele, Rätsel, Geräusche und Animationen. Laut der Vorlesestudie 2012 können besonders technikbegeisterte Väter zum Vorlesen mit Tablet oder Smartphone gebracht werden. Der Medienratgeber für Familien „Schau Hin“ empfiehlt den Umgang mit mobilen Endgeräten allerdings erst für Kinder ab drei Jahren, da sonst die schnellen Anwendungen leicht zur Reizüberflutung führen können. So ist es auch empfehlenswert, vor einem endgültigen Kauf das Kinderbuch oder die App auf Tauglichkeit und Eignung zu testen. Eine große Hilfe ist dabei der erste digitale Buchladen Tigerbooks, welcher speziell auf Kinderbücher ausgerichtet ist. Hier besteht die Möglichkeit, in das Buch hineinzulesen oder sich über die gegebenen Features zu informieren. Auch Verlage wie Oettinger bieten im AppStore Kinderbücher an, in denen man erste Teile Probe lesen kann. Bei der Auswahl der Apps sollte darauf geachtet werden, dass die Anwendungen einen Lerneffekt aufweisen, um z.B. spielerisch beim Lesen, Schreiben oder Rechnen zu helfen, mit einer Vorlesefunktion den Nutzenden die richtige Betonung zeigen oder die womöglich sogar zweisprachig sind. Weiterhin sollte keine/kaum Werbung eingebaut sein, da Kinder Werbung und eventuell damit verbundene Kaufaufforderungen oftmals nicht sofort erkennen.
Für Eltern ist wichtig, die Geräte nicht als elektronischen Babysitter zu betrachten, sondern mit Zeitlimits und entsprechenden Sicherungseinstellungen gezielt die Nutzung von Tablet und Smartphone zu kontrollieren und gegebenenfalls einzuschränken. Besonders eignen sich Apps zur Beschäftigung der Kinder während längerer Reisen.
Mobile Anwendungen sollten aber keinesfalls den realen Umgang und das Spielen mit anderen Kindern einschränken oder verhindern, da erst dabei die Fantasie der Kinder so richtig angeregt wird, sondern sollten eher ergänzend genutzt werden.
Artikel von Heike Strempel